Kroatien - Dalmatien - Pakoštane und Altenberg - Südsteiermark - 1.9. - 27.9.2021


Prolog
Dieses Mal war es nicht Corona was uns unsere Reisepläne durcheinander gebracht hat, sondern meine Erkrankung, an der ist seit Mitte Dezember  2020 herumlaboriere. Nach der Rückreise aus Teneriffa Ende März begab ich mich in die Hände meiner Hausärztin und nach schier unzähligen Facharztbesuchen stand dann die Diagnose endlich fest: Rheuma. Na gut, damit kann ich leben! Kaum eine andere unheilbare Krankheit die so leicht in den Griff zu bekommen ist. Unser geplanter Urlaub in Kroatien im Mai war daher natürlich nicht möglich, aber den holen wir den jetzt im September nach. Nachdem an den Wochenenden immer noch sehr starker Reiseverkehr vorherrscht, werden wir erst am Mittwoch, den 1.9. losfahren. Unser Quartier in Pakoštane bei unserer lieben Gastgeberin Nada ist gebucht und deren Tochter Ana (die bäckt die besten Kuchen) wird für uns da sein. Wir freuen uns schon sehr!

1.9.2021 - Anreise nach Pakoštane
Das Wetter der letzten Tage macht uns den Abschied leicht. Dauerregen und herbstliche Temperaturen brauchen wir jetzt noch nicht. Gegen 10:00 Uhr geht es ab in Richtung Süden. In Faak am See in Kärnten machen wir eine kurze Pause und dann geht es durch den Karawankentunnel nach Slowenien. An der Grenze gibt es absolut keinen Verkehr und auch keine Kontrollen. In Slowenien ist ebenfalls sehr wenig los auf der Straße und bei der Grenze zu Kroatien interessiert sich auch keiner für uns. Und dabei habe ich extra ein Pre Entry Form für Kroatien ausgefüllt und ausgedruckt, sowie die Impfpässe auf Papier und digital bei der Hand. Auch in Kroatien fast kein Verkehr, ja der Mittwoch ist halt kein Anreisetag. Nach ca. 700 km und 7 Stunden Fahrzeit erreichen wir unser Quartier und die Tochter Hauses heißt uns willkommen. Wir beziehen unser Apartment und ab geht es zu unserem Wirt. Es sind überraschend viele Touristen hier unterwegs und das kleine Pakoštane hat sich ganz schön herausgemausert. Jede Menge Verkaufsbuden, der Bauernmarkt ist größer denn je, die Wirtshäuser sind gut besucht und das Wetter ist prächtig. Bei ca. 25 Grad sitzt es sich beim Wirt im Freien sehr angenehm, das Bier schmeckt wunderbar, die Speisen ebenso und der obligate Sliwowitz danach ist ein wahrer Magentröster. Am Heimweg gehen wir am Strand entlang und können noch den  Sonnenuntergang bewundern. 



2.9.2021 - Wanderung nach Drage
Heute haben wir uns erst mal lange ausgeschlafen. Erst gegen 11:00 Uhr machen wir uns auf den Weg und steuern erst einmal den Strand an. Hier ist von Nachsaison noch nichts zu merken. Jede Menge Leute belagern den Strand, sodass wir es vorziehen unsere Badesaison erst nächste Woche zu eröffnen, wo dann hoffentlich wesentlich weniger Leute anzutreffen sein werden. Unser Nachbarort heißt Drage, liegt 4 km von Pakoštane entfernt und beide Orte sind durch weinen Wanderweg miteinander verbunden. Der erste Teil des Wegen verläuft am Strand und erst nach ca. 1 km werden die Badegäste weniger. Selbst die Bojen für die Boote der Gäste sind alle belegt. Unsere Hausfrau hat mir gestern mitgeteilt, dass das heurige Jahr ein Wahnsinn sei. Noch nie gab es so viel Tourismus in Pakoštane wie heuer. Das Jahr 2020 ist längst schon gut gemacht. Wir wandern zunächst über offenes Land bevor der Weg sich waldwärts wendet. Urplötzlich wird es laut, sehr laut. Millionen von Zikaden machen ein Höllenspektakel. Auch hier im küstennahem Wald sind zahlreiche Touristen anzutreffen. In Drage angekommen stellen wir fest, dass die malerische Bucht seinen schönen Strand gegen ein riesiges Marina Projekt eintauscht. Schade drum, der kleine idyllische Ort wird damit all seinen Liebreiz verlieren. Wir machen uns auf den Rückweg und kommen nach gut 2 Stunden ziemlich erschöpft wieder in Pakoštane an. Nach einer kleinen Ruhepause geht es zum Wirt und anschließend kaufen wir bei einem der zahlreichen Läden eine Liegematte für den Strand. 

 
 
 
Hier noch ein kleines Video vom Zikadenspektakel TEIL1   TEIL 2

3.9.2021 - keine besonderen Vorkommnisse
Bei unserer gestrigen Wanderung haben wir ein bisschen zu viel Sonne erwischt. Kein Sonnenbrand, aber wir beschließen, uns heute der Sonne fern zu halten. Also jede Menge Zeit um neue Ausflugsziele via Internet etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Da ist zu einem ein uns noch unbekannter Aussichtspunkt am Vransko See namens Vidikovac Kamenjak und zum anderen die Insel Otok Vrgada, welche man mit der Fähre von Pakoštane aus in ca. 30 Minuten erreichen kann. Da der Aussichtspunkt im Nationalpark liegt werden wir den wohl als Höhepunkt der sowieso geplanten Wanderung machen. Schön langsam lichten sich hier die Reihen der Urlauber. Wir hoffen, dass ab kommender Woche gut die Hälfte der Touristen weg sein wird. Dann werden wir auch schwimmen gehen. Es gibt also genug zu tun.

4.9.2021 - Nahrungsbeschaffung
Schön langsam gehen unsere Vorräte aus und wir machen uns auf den Weg, das Notwendigste zu besorgen. Einer unserer Nachbarn, ein alter Mann, hat in seinem eher ungepflegtem Garten jede Menge Tomaten, die bereits am Strauch vor sich hinfaulen. Gerti nimmt Kontakt auf und der alte Mann lässt sie gewähren. Mit jeder Menge Tomaten, Paprikas, Feigen und Trauben kommt sie nach 10 Minuten wieder, wir geben dem Mann, der nichts haben will, 10 Kunen und jeder ist glücklich. Weiter geht es, den Ort durchquerend, an die Ostseite von Pakoštane, wo neben dem Weg an der Küste auch eine etwas erhöhte Strasse das Hinterland erschließt. Dort kaufen wir ein Kilo Honig und einen Liter Olivenöl und am Rückweg statten wir noch unserem Bäcker einen Besuch ab und erstehen bei ihm Brot und Baklave. Baklava ist ein aus dem türkischen Raum stammendes Blätterteiggebäck, gefüllt mit gehackten Walnüssen, Pistazien und Mandeln, welches in eine Honig und Zuckerlösung eingelegt wird. Die Kalorienbombe schlechthin. Wir schleppen alles nach Hause und sind erschöpft. Die Sonne hier die kann schon was. Nach einer ausgiebigen Siesta begeben wir uns am späten Nachmittag zu unserem Wirt, bei dem wir mittlerweile Stammgäste sind. Anschließen noch ein kleiner Verdauungsspaziergang und wieder zu Hause bevorzugen wir die Waagerechte. Heute gibt es nur 2 Bilder von den lebensnotwendigsten Destinationen: unser zu Hause und unser Wirt.

 

5.9.2021 - Wanderung am Vransco jezero
Der Vrana See ist das Herzstück des Naturparks Vransko jezero. Wir begnügen uns heute mit dem südwestlichen Ufer, welches ohne Eintrittsgebühr frei zugänglich ist. Entlang der recht schwach befahrenen Straße gibt es jede Menge zu entdecken. Zwischen dem Sträßchen und dem Ufer gibt es hunderte kleine Streifen Land, die ursprünglich landwirtschaftlich genutzt wurden. Auch heute findet man noch viel Obst- und Gemüseanbau vor, sowie Olivenbäume und Wein. Aber auf dem einen oder anderen Streifen Land gibt es auch ein schnuckeliges Wochenendhäuschen, in welchem sich die kroatische Großfamilie gerne trifft. Die Werbung am Straßenrand für das Fledermaushotel ist unübersehbar. Dort kann man auch eine sehr urige Mahlzeit zu sich nehmen - machen wir beim nächsten Mal. Wo die landwirtschaftlichen Nutzflächen enden beginnt der Kiefernwald. Hier gibt es einen Zugang zum See sowie Picknick Einrichtungen. Wir machen eine kurze Rast und beobachten den Reiher, welcher sich - es ist Mittagszeit - auf Beutezug befindet. Wir treten den Rückweg an und sind nach gut 2 Stunden wieder beim Ausgangspunkt unserer Wanderung. Zu Hause ruhen wir uns etwas aus bevor es zum Wirt geht. Heute testen wir einmal ein uns noch unbekanntes Restaurant, welches einen wirklich schönen Gastgarten hat. Es sind keine Gäste zugegen und das ist eigentlich kein gutes Zeichen. Aber die Neugier siegt und wir bestellen uns Pljeskavica und Cevapcici, beides Gerichte, die eigentlich jeder Laden hier in guter Qualität anbieten müsste. Über die Qualität können wir auch nicht meckern, aber über die Lieblosigkeit des Anrichtens. Ein absolutes Muss bei beiden Speisen ist Ayvar, ein Mus aus Paprika und Auberginen, das den Speisen erst den typischen Geschmack verleiht. Und Gemüsezwiebeln müssen dabei sein, die Roten, Milden. Beides fehlt, ein absolutes „no go“. Preislich ist der Laden auch noch teurer als unser Stammlokal. Ab heute werden hinsichtlich der Verpflegung keine Experimente mehr gemacht. 

 
 
 

6.9.2021 - Badetag
Nachdem sich die Massen gelichtet haben, gehen wir heute runter zum Strand und es beginnt unsere Badesaison. Das Wasser hat so ca. 23 Grad, erfrischend aber wunderbar. Wir schwimmen eine ganze Weile, bevor wir uns mit einem guten Buch bewaffnet in den Schatten zurückziehen und die milde Temperatur genießen. Nach einer ausgiebigen Siesta machen wir uns reumütig auf den Weg zu unserem Stammlokal und stellen auch hier fest: das Publikum ist ein anderes. Ältere Semester bzw. junge Pärchen dominieren. Angenehm. Nach dem Abendessen machen wir noch einen Verdauungsspaziergang am Strand und erfreuen uns an den letzten Sonnenstrahlen. Jetzt hat unsere Zeit begonnen und wir werden sie zu nutzen wissen.

 


7.9.2021 - Vrana See Ost und Nord
Gemäß dem Motto, dass nur der frühe Vogel den Wurm fängt, machen wir uns kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg zum Ostufer des Sees. Ein äußerst entspannter und überaus freundlicher Parkranger klassifiziert uns als einheimische Senioren und somit kostet der Eintritt für uns Beide lediglich 30 Kunen (ca. 4 Euro). Wir kennen den Park und seine Wege schon seit Jahren, aber zu so früher Stunde waren wir noch nie hier. Die noch tief stehende Sonne lässt die Farben in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Wir wandern 2 Stunden (11km) und genießen die Natur, die Ruhe und die Einsamkeit. Wieder zu Hause angekommen tausche ich die Wanderklamotten gegen die Badehose und geh runter zu Strand. Eine knappe ½ Stunden schwimmen tut gut und lockert die Muskeln. Am späten Nachmittag fahren wir zur Nordseite des Sees, wo auf einer Anhöhe ein Aussichtspunkt nebst Wirtshaus ist. Von hier oben, ca. 300 m über dem Meer, hat man eine schöne Aussicht auf die vorgelagerten Inseln und die Kornaten. Wir stärken uns an einer Brettljause, die seinem Namen alle Ehre macht. Lauter gute Sachen aus der Region. Danach gehen wir die paar hundert Meter bis zu jenem Aussichtspunkt von dem man den Sonnenuntergang besonders gut beobachten kann. Leider sind zwischenzeitlich Wolken aufgezogen und die Farben sind nicht so prächtig wie erhofft.

 
 
 
 

8.9.2021 - Badetag
Da wir gestern so brav gewandert sind, haben wir uns heute ein wenig Erholung verdient. Nachdem wir unsere Wohnung ein wenig auf Vordermann gebracht haben machen wir uns gegen 12:30 Uhr auf den Weg zum Strand. Pakoštane hat einen richtig schönen, künstlich angelegten Sandstrand, der perfekt geeignet ist um grad mal ½ Stunde zu schwimmen. Aber leider gibt es hier absolut keinen Schatten, bzw. die paar wenigen Plätze wo es einen gibt sind permanent belegt. Wenn wir also baden gehen und nicht nur schwimmen, schmuggeln wir uns in den riesigen Strandabschnitt des nahe gelegenen Campingplatzes hinein. Dort gibt es schattige ebenso wie sonnige Plätze, nur leider gibt es keinen so feinen Einstieg ins Meer. Entweder man benutzt die Badeleiter und ist in 5 Sekunden im tiefen Wasser oder man geht zum Ende des Campingplatzes, da gibt es einen natürlichen Einstieg, bei dem man zumindest 5 Meter im Wasser gehen muss bis man Schwimmtiefe hat. Die Leiter kommt natürlich nicht in Frage. Man muss den Körper schon etwas Zeit gönnen um sich an das doch nur rund 23 Grad kalte Wasser zu gewöhnen. Aber ist man dann einmal drin ist es großartig. Danach gemütlich ein Stündchen lesen, dösen, Sonne tanken. Heim, unter die Dusche und schon geht’s ab zum Wirt. Danach noch ein kleiner Bummel an der Uferpromenade und das war’s für heute.

 

9.9.2021 - noch ein Badetag
Da wir morgen den Ausflug zur Insel Vrgada unternehmen wollen, schonen wir uns heute ein wenig. Es gibt also nicht allzu viel zu tun heute. ¿Qué hago cuando no tengo nada que hacer? Aprendo Espanol! - Was tue ich, wenn ich nichts zu tun habe? Ich lerne Spanisch! Teneriffa rückt näher und das Spanisch muss dann sitzen. Von zu Hause haben wir noch jede Menge Lebensmittel, die darauf warten verarbeitet zu werden. Statt an den Fleischtöpfen Kroatiens zu schmausen gibt es heute seit langem wieder einmal ein vegetarisches Essen. Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten Sellerie, Paprika und Tomaten landen in der Pfanne und mit etwas Curry gewürzt entsteht im Nu eine großartige Gemüsepfanne. Gegen 15:00 Uhr geht es runter an den Strand. Schwimmen, sonnenbaden, das übliche Programm. Am Abend checken wir noch, von wo morgen die Fähre abfährt und nutzen die Gelegenheit einen Eisbecher zu verputzen. Beim Bäcker holen wir noch ein Brot, des gute weiße kroatische. Zu Hause noch einen Absacker und ab in die Heia. 

 

10.9.2021 - was ist denn heute los?
Heute soll es auf die Otok Vrgada gehen und wir sind kurz vor 10:00 Uhr an der Pier. Hier wartet bereits eine Menge Leute, welche, obwohl Masken vorgeschrieben sind, sich dem widersetzen. Touristen! Auch an Bord werden keine Masken getragen und wir beschließen, den Ausflug an einem anderen Tag zu machen, wenn noch mehr Touristen abgereist sind. Was tun mit dem angebrochenen Vormittag? Wir fahren nach Zadar, der wunderschönen alten Stadt. Der riesige gebührenpflichtige Parkplatz ist bis auf den letzten Platz belegt. Also streichen wir den Ausflug in die Altstadt, denn selbst wenn wir noch irgendwo einen Parkplatz ergattern würden, können wir uns nur zu lebhaft vorstellen, wie es in den engen Gassen zugehen mag. Wir fahren weiter zu dem riesigen Einkaufscenter Supernova, am Stadtrand von Zadar. Hier ist überraschend wenig los und wir klappern die unzähligen Bekleidungsgeschäfte ab, ohne eigentlich zu wissen was wir kaufen wollen. Hier sind wirklich alle vertreten, vom Markenartikler bis zum billigen Jakob. Interessanter weise haben die Markenartikler wesentlich billigere Preise als die billigen Läden. Für ein einfaches T-Shirt beim C&A oder H&M würde man 20 - 30 Euro berappen, die wesentlich bessere Qualität bei Mango oder OVS kostet 8 Euro. Wir kaufen ein paar Teile und fahren dann zurück nach  Pakoštane. Beim Plodine, vergleichbar mit Spar oder Billa, tätigen wir unseren ersten Großeinkauf seit unserer Anreise. Bisher waren wir ja mit Ausnahme eines Tages immer auswärts essen, aber wir wollen uns in den verbleibenden 2 ½ Wochen doch auch ab und zu etwas selber kochen. Heute jedoch muss es noch einmal unser Stammlokal sein. Unaufgefordert bringt uns unser Kellner die Getränke, wir essen sehr gut, der Schnaps vom Haus kommt ebenso unaufgefordert und als wir den Kellner in einen kleinen Smalltalk verwickeln meint er, dass das Geschäft noch nie so gut ging wie heuer. Er arbeitet hier Tag für Tag 11 ½  Stunden ohne einen freien Tag und das für 5 Monate am Stück. Auch er wäre froh, wenn es langsam ein paar Touristen weniger würden. Gerade als wir am Nachhauseweg sind, ist die Fähre von Otok Vrgada eingetroffen. Jede Menge Touristen und wiederum sind keine Masken zu sehen.


11.9.2021 - Vrana See, der Süden
Nachdem wir gestern doch etwas geschockt waren, wie viele Touristen sich hier noch immer herumtreiben, verschieben wir die Besichtigungen der Inseln und der Orte lieber auf nächste oder gar übernächste Woche. Gott sei Dank, haben wir gleich hinter der Ortschaft den Vrana See, der ca. 14 km lang ist und somit das größte natürliche Binnengewässer Kroatiens darstellt. Bis wir alle Wanderwege gewandert sind, werden noch ein paar Urlaube vergehen. Heute nehmen wir uns einen Abschnitt im Süden vor. Wir wandern für ca. 2 ½ Stunden und sind völlig alleine unterwegs. Da, wo es richtig schön ist, wo die Natur noch Natur sein darf und wo außer dem Zirpen der Zikaden kein Laut zu hören ist, da will Herr und Frau Tourist nicht sein. Wir genießen die frische Luft die Stille und Natur in vollen Zügen. Und als dann wieder gegen Mittag der Reiher zum Mittagessen auftaucht, ist die Harmonie vollkommen. Wieder zu Hause bastelt Gerti einen wunderbaren Kartoffel-/Gurkensalat. Am späteren Nachmittag geht es wieder runter an den Strand. Schwimmen und ein Sonnenbad muss schon sei und wir stellen fest, dass bereits ein bisschen weniger Touristen unterwegs sind.

 
 
 

12.9.2021 - Sonntag - Sporttag
Heute, am Sonntag, lassen wir einmal andere sporteln. Normalerweise sind wir diejenigen, die sich sportlich betätigen, aber heute ist einerseits das Formel 1 Rennen in Monza und andererseits gibt es die PGA Championship (Golf) in England. Das Golfturnier geht über den ganzen Tag und ich verfolge unsere beiden Österreicher live via Internet. Matthias Schwab spielt sein vorläufig letztes Turnier hier in Europa und kommt als zwölfter ins Clubhaus. Für Matthias geht es jetzt nach Amerika, wo er sich in den letzten Wochen die Tourkarte für die US-PGA Tour erspielt hat. Bernd Wiesberger wird zwanzigster und sichert sich damit die Teilnahme als erster Österreicher überhaupt am Ryders Cup. Dieser Vergleichskampf zwischen den USA und Europa ist das prestigeträchtigste Turnier weltweit. Bravo, Matthias, bravo Bernd! Grad als das Formel 1 Rennen anfängt, fällt uns eine Flasche Schnaps runter. Schade um den guten Stoff. Beim Formel 1 Rennen ist nach der knappen Hälfte die Spannung draußen, da sich die beiden WM Anwärter Verstappen und Hamilton gegenseitig abschießen. Statt den Rest des Rennens anzusehen machen wir uns auf den Weg zum Wirt und lassen uns dort verwöhnen. Beim Heimgehen kaufen wir beim Bäcker noch ein Brot und einen Kuchen und das war es auch schon für heute. Da ab der Mitte der kommenden Woche Wetterverschlechterung angesagt ist, planen wir für morgen die Inseltour.

13.9.2021 - Otok Vrgada
Heute ist sie fällig, die Insel Vrgada. Wir nehmen die 12:00 Uhr Fähre, in der Hoffnung, dass das nicht so viele Touristen an Bord sind. Bingo! Der kleine Schnellkatamaran ist nicht mal halb voll. In rascher Fahrt geht es vorbei in der Insel Veli Školj mit seinem markanten Kirchlein und nach 20 Minuten erreichen wir den Hafen von Vrgada. Das Eiland ist grad mal 3 mal 1½ km groß und die Anzahl der Wanderwege ist überschaubar. Hauptattraktion ist die Kirche Crkva sv. Trojice, die auf ca. 100 m Seehöhe liegt. Wir wählen den Weg durch den Wald und erreichen nach einem kurzen aber steilen Anstieg die Kirche. Von hier aus hat man eine schöne Rundumsicht. Hinunter wählen wir den Weg durch das Dorf Vrgada. Viele der Häuser haben schon bessere Zeiten erlebt, andere wieder sind recht schmuck hergerichtet und bei wieder anderen wachsen die Trauben auf der Pergola. Wir wandern ein wenig umher und gelangen zum alten Hafen und dem Friedhof. Dieses Mal sehen wir keinen Reiher sondern einen Kormoran, der gerade seine Federn in der Sonne trocknet. Kormorane haben keine Bürzeldrüse, mit der sie ihr Gefieder einfetten können. Fette Federn würden beim Tauchen hinderlich sein. Mit nassen Federn fliegen ist aber auch nicht das Wahre. Also nach jeder Mahlzeit Federn trocknen. Wir gehen weiter und kommen zum Ziel unserer Wanderung, dem Restoran Bracera. Wir haben Glück und bekommen einen Tisch in erster Reihe zum Meer. So können wir neben dem großartigen Essen auch noch die Aussicht genießen. Heute gibt es für Gerti die Goldbrasse vom Grill und für mich den Thunfisch. Dazu ein fantastisches Kartoffel/Mangold/Knoblauchgemüse - seufzerlösend! Nach dem Schmaus unternehmen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang, welcher schlussendlich am Fähranleger endet. Auf der Fähre sind wiederum nur wenige Leute anzutreffen. Am Nachhauseweg gönnen wir uns noch ein Eis.

 
 
 
 
 
 
 

14.9.2021 - Ruhetag
Am gestrigen Tag dürfte Gerti wohl ein bisschen zu viel Sonne abbekommen haben. An den Armen hat sie eine leichte Rötung die auf eine Sonnenallergie hinweist. Also bleiben wir zu Hause und machen es uns gemütlich. Plötzlich bemerkt Gerti, dass in ihrer kurzen Wanderhose ein kleines Loch ist. Jede Menge ganz kleine Ameisen haben da wohl einen Speiserest entdeckt und ein Loch in die Hose gefressen. Sofort bricht Panik aus, wo diese Bestien sonst noch zugeschlagen haben könnten. Nach intensiver Suche und gründlicher Reinigung der ganzen Wohnung sind wir sicher, dass mit keinen weiteren Schäden zu rechnen ist. Wir lernen ein wenig Spanisch bis uns der Hunger zum Wirt treibt. Ab morgen soll sich das sonnige Wetter für ein paar Tage verabschieden. Aber heute werden wir noch einmal ungehemmt zuschlagen und studieren zum x-ten Mal die Speisekarte, obwohl wir sie eigentlich schon auswendig können. Einmal mehr muss es für Gerti die Pašticada sein und für mich das miješano meso (gemischtes Fleisch vom Grill). Am Heimweg konsultieren wir noch unseren Bäcker und erstehen ein Brot und 2 Cremeschnitten. Da für morgen zwar bedeckter Himmel vorausgesagt ist aber kein Regen, planen wir für morgen Zadar ein. Übers Wochenende, falls es regnen sollte, werden wir uns dann selbst etwas kochen. Risotto oder sowas, jedenfalls vegetarisch.

 

15.9.2021 - Zadar
Die Wettervorhersage hatte Recht. Von Westen zieht eine leichte Bewölkung auf und der Wind ist eingeschlafen. Gegen 10:00 Uhr fahren wir nach Zadar, der Perle Norddalmatiens. Die Geschichte von Zadar geht weit zurück in die Vergangenheit. Bereits zu illyrischer Zeit (von ca. 2000 v.Chr. bis 250 v.Chr.) war es der Haupthandelsort Liburniens. Liburnien erstreckte sich von Rijeka im Norden bis zur Mündung der Neretva im Süden, welche sich auf der Höhe der Insel Korčula befindet. Hinzu kamen noch alle Insel entlang der Küste. Im 2. Jahrhundert v.Chr. unterwarfen sich die Liburnier freiwillig den Römern. Um ca. 400 n.Chr. wurde Zadar zur Hauptstadt des byzantinischen Themas Dalmatien. Dann kamen die Franken, gefolgt von den Venezianern. Ab dem 11 Jahrhundert vereinnahmten es die Kroaten, dann wieder die Ungarn usw. Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar zu Österreich, 1805 dann zum französischen Kaiserreich und 1813 war es wieder österreichisch. Nach dem 1. Weltkrieg fiel Zadar an Italien, nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens. Könnten die ausgetretenen Steinwege und die alten Gemäuer reden, sie hätten viel zu erzählen. Uns interessiert natürlich nur die Altstadt, welche auf einer Halbinsel dem Festland vorgelagert ist. Diese Altstadt ist nicht nur ein Touristenmagnet sondern es wohnen auch sehr viele Leute hier in der Altstadt. Deswegen ist hier auch immer etwas los. Unzählige Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Die Meeresorgel spielt unermüdlich ihr manchmal sehr disharmonisches Lied und die alten Sakralbauten dominieren das Stadtbild. Wir nehmen einen Cappuccino in einem der Cafés im Schatten der Bäume mit Blick zum Meer und sind nur von Einheimischen umgeben. Diese Altstadt lebt - wunderbar. Beim Rückweg zum Parkplatz kommen wir an einer Bäckerei vorbei und kaufen 2 Stück Käsekuchen für den späteren Nachmittag. Mittagessen gibt es heute in einem ausschließlich von Kroaten besuchten Gasthaus. Etwas außerhalb des touristischen Zentrums der Stadt liegt am Stadtrand ein Wirtshaus, das uns durch die tausenden sehr positiven Rezessionen aufgefallen ist. Wir kriegen grad noch einen Parkplatz und auch grad noch so einen Platz in der Gaststube. Hier essen die Einheimischen. Eine sehr umfangreiche Speisekarte bietet neben dem Üblichen auch noch richtige Hausmannskost zu mehr als moderaten Preisen. Im Nu ist der Laden rammelvoll und manche Gäste warten an den Stehtischen im Freien bis eben wieder ein Platz frei wird. Nach dem Essen fahren wir heim und zwischenzeitlich hat sich der Himmel komplett bewölkt.

Die Altstadt aus der Sicht der vorgelagerten Insel Ugljan
 
 
 

16.9.2021 - Wanderung nach Drage
Vom vorhergesagten Regen ist am Morgen noch nicht viel zu merken. Der Himmel ist bedeckt mit dünnen, hochliegenden Wolken. Also kein Grund um zu Hause zu bleiben. Aber ganz trauen wir dem Frieden doch nicht und starten deswegen unseren Ausflug nach Drage so gegen 10:45 Uhr. Da, wo noch vor 14 Tagen massenhaft Urlauber den Strand bevölkerten, herrscht jetzt Ruhe. Auf halbem Weg nach Drage fiel uns schon damals ein Schild auf, auf dem ein Baugrundstück in erster Uferreihe zum Verkauf angeboten wurde. In der Zwischenzeit haben wir herausgefunden, dass es sich um 1500 m² Baugrund handelt um 180.000 €. Klingt erst einmal recht interessant. Bei genauerem Hinterfragen bekommt man dann mitgeteilt, dass die Angaben schon stimmen, allerdings ist der Streifen Land nur 9 Meter breit und knapp 170 m tief. Nachdem beim Bau eines Hauses zum Nachbargrundstück hin auch noch ein Mindestabstand einzuhalten ist, dürfte das zu errichtende Objekt nicht breiter als ca. 5m sein, aber gerne 160m tief. Wen wundert’s, dass das Verkaufsschild noch immer dort steht. In Darge wir fleißig an der Marina gebaut. Unmengen Baustahl und Zement werden zu Pontons verarbeitet und Stück für Stück wird die eins so nette Bucht zubetoniert. Wir kehren kurz auf einen Café ein und machen uns dann auf den Rückweg. Das Wetter ist immer noch manierlich. Lediglich die Luft ist deutlich feuchter als in den letzten 2 Wochen. Bei unserem Wirt essen wir noch eine Kleinigkeit und erreichen trockenen Fußes gegen 15:30 Uhr wieder unsere Wohnung. 

17.9.2021 - Schlechtwetter a la Kroatien
Die seit Tagen angekündigte Schlechtwetterfront ist eingetroffen. Der Himmel ist teilweise bewölkt und die Wolken sind dunkel. Aber immer wieder blitzt die Sonne durch und wir gehen nach dem Frühstück kurz zum nahen Bauernmarkt. Weintrauben und Tomaten wechseln ihren Besitzer. Den Heimweg wählen wir über den Strand, der menschenleer ist. Kaum zu Hause geht ein ordentlicher Schauer nieder, gefolgt von heiterem bis wolkigen Wetter. In der Sonne herrscht eine unglaubliche Schwüle. Auf unserer Terrasse ist es richtig angenehm und etwas kühler entgegen den letzten Tagen. Am Nachmittag mache ich ein Risotto aus dem hier erstandenen italienischen Risotto Reis. Der kostet in Kroatien gut 1/3 weniger als in Österreich, ist aber um Klassen besser. Mit den wenigen Zutaten die ich habe gelingt mir ein wirkliches gutes Gericht. Olivenöl, erstklassiger Reis sowie Zwiebeln, Sellerie, Paprika Tomaten, Oliven und Hühnersuppe sind völlig ausreichend. Im Norden braut sich eine schwarze Wolkenfront zusammen, die jedoch an uns vorbei zieht. Da wir hier in einer eher flachen Gegend wohnen betreffen uns die an den Bergen festsitzenden Wolken kaum. Der Wetterbericht meint, dass es die kommenden Tage so weitergehen soll, aber das bleibt einmal abzuwarten.

18.9.2021 - Tisno und Jezera (Otoko Murter)
Ganz entgegen der Wettervorhersage scheint heute die Sonne. Es ist etwas kühler, aber bei rund 24 Grad sehr angenehm. Heute wollte ich einmal nach Šibenik fahren, aber Gerti möchte lieber auf die Insel Murter. Also fahren wir gegen 10:00 Uhr die paar Kilometer bis Tisno, jener Ort, der sowohl am Festland als auch auf der Insel Murter liegt. Eine Brücke, welche einmal morgens und abends für Boote geöffnet wird verbindet die Insel mit dem Festland. Wir suchen uns einen Parkplatz am östlichen Ende der Stadt. Von hier führt ein sehr schöner Spazierweg immer am Meer entlang zum Ort Jezera, der besonders bei Seglern sehr beliebt ist. Die große Marina schützt zuverlässig vor Winden von allen Seiten und in früheren Zeiten gab es hier einen Wirt, der die allerbesten Muscheln nach Buzara Art machte. Den Laden gibt es noch, aber leider nicht mehr den alten Wirt und seine Muscheln und seinen selbstgebrannten Feigenschnaps. Wir spazieren in Erinnerungen schwelgend durch den kleinen Ort und gönnen uns einen Cappuccino am Hafen. Dieses Mal ist es weder ein Reiher noch ein Kormoran der meine Blicke auf sich zieht, dieses Mal ist es eine Möwe, die hoch oben auf dem Kamin eines Hauses ihre Toilette hat. Wir wandern wieder zurück nach Tisno und gehen noch hoch zur Kirchenruine Crkva sv. Andrija, von wo man einen schönen Ausblick auf Tisno hat. Bei der Herfahrt hat Gerti am Straßenrand große Grills entdeckt, in denen gewöhnlicher Weise Spanferkel gegrillt werden. Jetzt, am Rückweg bleiben wir stehen und inspirieren einmal das Ganze. Die Ferkel sehen gut aus und wir ergattern einen Platz im lauschigen Gastgarten, dessen Begrünung einen wunderbaren Schatten spendet. Das Essen ist sehr gut. Nein, man muss es nicht jeden Tag haben, aber einmal im Monat muss es in Kroatien schon ein Spanferkel sein. Am späten Nachmittag entschließen wir uns, den heutigen Tag mit einem kleinen Ausflug zum Aussichtspunkt Vidikovac Čelinka ausklingen zu lassen. Hierbei handelt es sich um einen Platz zwischen dem Vrana See und der Küste auf ca. 100 m Seehöhe. Wir parken im Nachbarort Drage und gehen schnell die 100 Meter hoch. Von hier oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf den See und die Inselwelt Dalmatiens. Heute geht es uns aber um den Sonnenuntergang. Der Regen hat die Luft gereinigt und die Fernsicht ist phänomenal. Wir bleiben so lange oben bis wir auch den fast vollen Mond in all seiner Pracht bewundern können.

 
 
  
 
 
 
 
 


19.9.2021 - Pakoštane
Heute kann sich das Wetter nicht ganz entscheiden was es will. Es bläst ganz ordentlich aus Südost, die Temperaturen sind in der Sonne sehr angenehm, im Schatten eher frisch. Wir machen einen Spaziergang durch den Ort und kaum ist man zwischen den Häusern und ist windgeschützt merkt man erst wie feucht und heiß es ist. Im Nu schwitzt man und ist froh, wieder ein schattiges Plätzchen zu finden. Im Schatten hingegen ist es wieder windig und kühl. Nach einer guten Stunde sind wir wieder zu Hause und machen uns zu Recht für unseren Wirt. Dort haben wir unseren Stammplatz, welcher schattig und windgeschützt ist. Ich probiere heute einmal die Fischsuppe und danach den Thunfisch, für Gerti gibt es Suppe und Cevapcici. Anschließend gönnen wir uns noch ein Eis und der Wind frischt erneut auf. Die kroatische Fahne am Hafen flattert tollkühn im Wind. Gleichzeitig schiebt sich eine dunkle Wolkenfront von Westen vom Meer her über das Land und wir sputen uns um noch bei trockenem Wetter heim zu kommen. Zu Hause habe ich eine weitere Spezies der gefiederten Freunde vor der Linse. Eine Nebelkrähe hat es sich am nachbarlichen Antennenmast gemütlich gemacht, soweit gemütlich machen bei dem starken Wind überhaupt möglich erscheint. In der Nacht soll es regnen, aber für morgen ist wieder brauchbares Wetter vorhergesagt. 

 

20.9.2021 - Ausflug nach Tribunj
Exakt um Mitternacht erwachen wir wegen enormen Lärms. Was ist los? Blitz und Donner, Starkregen und Sturm ziehen über Pakoštane hinweg. Es schüttet wie aus Eimern. Der Spuk dauert nicht lange, ist aber mehr als heftig. Am Morgen scheint wieder die Sonne und von dem nächtlichen Unwetter ist nichts mehr zu sehen. Also planen wir einen Ausflug nach Tribunj, ca. 30 km südlich von unserem Quartier. Hier gibt es einen Küstenwanderweg zur Nachbarortschaft Vodice, wo wir vor ein paar Jahren einmal Quartier genommen haben. Wir fahren runter ans Meer und müssen feststellen, dass das mit der Küstenwanderung heute keine gute Idee ist. Zentimeter hoch steht auf der Straße noch das Wasser. Wie schaut es da erst auf den Wanderwegen aus. Da wir aber den Ort Tribunj noch gar nicht kennen, widmen wir eben diesem unsere Aufmerksamkeit. Der Ort war früher einmal ein Ortsteil von Vodice und hat sich 2006 von der Stadt getrennt. Den Ort gibt es bereits seit dem Mittelalter und eine kleine Insel mit dem historischen Ortskern ist durch eine Steinbrücke mit dem Festland verbunden. Die Kirche  Crkva sv. Nikola thront auf einer Anhöhe. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht auf das Meer und die vorgelagerten Inseln. Äußerst beeindruckend sind die gewaltigen Hafenanlagen, an denen unglaublich viele Yachten festgemacht haben. Darunter befinden sich jede Menge wirklich großer Schiffe. Wir gehen zunächst hoch zur Kirche, auf der kleinen Insel nehmen wir einen Kaffee, bummeln ein wenig entlang des Kais und als der Himmel nach 1 ½ Stunden immer dunkler wird kehren wir zum Auto zurück und fahren wieder nach Hause. Wir ergänzen noch schnell unsere Vorräte beim Supermarkt und zu Hause gibt es heute Spagetti mit Knoblauch, Oliven, Tomaten und Rosmarin. Gegen 16:00 Uhr zieht wieder ein ordentlicher Schauer über Pakoštane hinweg und wir spielen uns mit dem Gedanken, vielleicht etwas früher als geplant aus Kroatien abzureisen um noch ein paar Tage in der Südsteiermark zu verbringen. Wir werden sehen.

  
 
 
 
 

21.9.2021 - Ausflug zur Bucht Crvena Luka
Der Regen der letzten Tage hat der Natur gut getan und die Büsche blühen wie im Frühjahr. Nur ein paar Kilometer von unserem Quartier entfernt liegt die Bucht Crvena Luka. Hierbei handelt es sich um ein Luxusresort mit sehr schönen Wohneinheiten. Abseits des Trubels des Tourismus, kann der Gast hier wirklich Luxus und Ruhe genießen. Wir erkunden das ganze Resort und Gerti genießt ein kleines Sonnenbad am privaten Steg. Nur ein paar Meter weiter sind die Vorbereitungen für eine Hochzeit im Gange. Da wollen wir nicht stören. Wieder zuhause tauschen wir die Wanderklamotten gegen das Badezeug und gehen runter an den Strand. Hier ist der Touristenandrang sehr überschaubar und wir ergattern sogar einen der wenigen Sonnenschirme. Anschließend geht es zum Wirt wo wir einmal mehr sehr verwöhnt werden. Danach spazieren wir noch ein bisschen am Strand und Gerti übt ein wenig den Poledance.

 
 
 
 


22.9.2021 - Dies und das
Es ist ein wenig kühler geworden und der Wind bläst nach wie vor teils böig. Wir machen uns einen sehr gemütlichen Vormittag in unserem Apartment. Gegen 14:00 Uhr lässt der Wind nach und wir marschieren runter zum Strand. Jetzt haben wir sogar die freie Auswahl bei den Sonnenschirmen. Es sind fast keine Leute hier und wir haben freie Platzwahl. Selbst beim Sandstrand, der zu normalen Zeiten überfüllt ist sind wir fast allein. Ein bisschen lesen, die Sonne genießen und dann ab ins Wasser. Da die Luft nicht mehr so warm ist, erscheint uns das Wasser umso wärmer. Es wird so um die 22 - 23 Grad haben, ein Genuss. Am späteren Nachmittag gehen wir zum vorletzten Mal zum Wirt. Für Gerti gibt es die Calamari, für mich das Thuna Steak. Beim Zahlen macht uns unser Stammkellner darauf aufmerksam, dass nicht nur die beiden Slibowitz sondern auch der Wein aufs Haus gehen. Sehr zuvorkommend! Am Heimweg besuchen wir noch unseren Bäcker. Diesmal gibt es wieder die kleinen Leckereien und wir kommen nicht umhin, zum Brot noch eine Dose dieser kleinen Köstlichkeiten zu erstehen. Wahre Kalorienbomben, aber was sein muss, muss sein. Wir bummeln an der Promenade entlang und es kündigt sich ein schöner Sonnenuntergang an. Wir gehen weiter bis zum Campingplatz und genießen die herrliche Abendstimmung. Als dann noch einer der Camper am Strand zur Gitarre greift und ein paar Folksongs zum Besten gibt ist die Stimmung perfekt.

 
 

23.9.2021 - Badetag?
Ja, für heute war ein letzter Badetag geplant. Der Wind aus Norden ist unten am Strand nicht zu spüren und glättet bestenfalls mögliche Wellen. Wir packen schon einmal ein paar Sachen zusammen, damit wir morgen Früh nicht alles in Hektik machen müssen uns gehen gegen 13:00 Uhr an den Strand. An einem netten Platz lassen wir uns nieder und lassen uns von der Sonne verwöhnen. Just als wir vorhaben ins Wasser zu gehen dreht der Wind schlagartig von Nord auf Südwest und im Nu sind die kurzen unangenehmen Wellen da, die beim Schwimmen keine Freude machen. Wir warten noch ein bisschen zu, aber das wird heute nichts mehr. Also ab nach Hause, fein machen und nichts wie ab zum Wirt. Unser Abschiedsessen muss einmal mehr der Grillteller sein. So gut wie hier haben wir nirgends anders bekommen. Natürlich führt uns der nach Hause Weg wieder an die Promenade. Wir sagen Servus zu den Möwen und dem kleinen Kirchlein auf der vorgelagerten Insel, zur Ortschaft mit ihrer Kirche sowie dem großartigen Restaurant Pjaca, und natürlich noch dem schönen Lookout am benachbarten Campingplatz, wo man den Sonnenuntergang so wunderbar beobachten kann. 
 
 
 

24.9.2021 - Anreise nach Altenberg bei Leibnitz (Südsteiermark)
Gegen 10:00 Uhr brechen wir in Pakoštane auf und machen uns auf den Weg nach Österreich. Es herrscht wenig Verkehr und wir kommen zügig voran. An der kroatisch/slowenischen Grenze haben wir einen ca. 30 minütigen Stau und ebenso an der Grenze von Slowenien nach Österreich. Gegen 15:00 Uhr treffen wir in Altenberg ein und beziehen unser Quartier. Anschließend gehen wir die paar 100 Meter zum benachbarten Buschenschank Fröhlich. Die haben wegen Corona den Betrieb drastisch zurückgefahren und ohne vorherige Reservierung bekommt man keinen Platz. Gut dass wir reserviert hatten. Die Jause ist sensationell und der Wein sowie Sturm ein Gedicht. Wir genießen die Sonne auf dem nach Süden ausgerichteten Weingut und lassen es uns gut gehen. Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder im Quartier und statten unserer Hausfrau Gabi noch einen Besuch ab. Es gibt ja so viel zu erzählen und sowohl den Salbeilikör als auch der Birnenschnaps müssen verkostet werden. Kurz vor 22:00 Uhr geht’s ab in die Heia. 

 
 

25.9.2021 - Ausflug ins Schilcher Land?
Gestern Abend hat uns Gabi erzählt, dass wir unbedingt einmal in die Weststeiermark fahren müssen, ins Schilcher Land. Der Schilcher ist jene dominierende Weinrebe der Weststeiermark. Hier in der Südsteiermark gibt es neben vielen anderen Reben eben auch die Isabella Traube, den Uhudler. Wir fahren die 30 km bis nach Deutschlandsberg und gehen wie empfohlen den Weg hinein zu Laßnitz Klause. Die Laßnitz ist ein Nebenfluss der Sulm. Die Laßnitz entspringt auf der Koralpe und ist bis Deutschlandsberg ein Wildbach mit starkem Gefälle in einem tief eingeschnitten Tal. In das Tal dringt kein Sonnenstrahl und so ist es recht frisch hier. Nach ca. 2 km zweigt ein Weg zur Burg Deutschlandsberg ab, welche auf 511 Meter Höhe liegt. Das sind gut 200 m über dem Niveau der Laßnitz und entsprechend steil geht es den Berg hoch. Etwas außer Atem erreichen wir die Burg, an deren Stelle es bereits 3900 v.Chr. eine Siedlung gegeben hat. Für den Rückweg wählen wir die Zufahrtsstraße und so sind wir nach gut einer Stunde wieder bei unserem Auto. Unweit von Deutschlandsberg liegt der Ort Stainz. Eigentlich sind wir auf der Suche nach dem Restaurant „das Ursprung“ (kein Schreibfehler). Das Restaurant finden wir hier nicht, aber dafür einen Kunsthandwerksmarkt und wir finden einen Schirmkappe für Gerti. Eigentlich keine Kappe, sondern ein Stirnband mit Schirm. Nach näherer Recherche kommen wir drauf, dass „das Ursprung“ im Nachbarort  Rassach beheimatet ist. Rassach ist bekannt für sein vielen alten Häuser und der Wirt ist auch in einem solchen. Nach dem Essen fahren wir auf der Promilleroute schön langsam in Richtung unseres Quartieres. Die normale Straße ist eine eher enge und kurvenreiche Landstraße mit relativ viel Verkehr, da bevorzugen wir dann doch lieber die absoluten Nebenstraßen, wo es zwar langsamer aber wesentlich stressfreier zugeht. Außerdem kann man hier auch ruhig einmal stehenbleiben um ein Foto zu machen, wie z.B. das Sonnenblumenfeld. Zunächst dominieren noch die Maisfelder die Landschaft. Je näher wir uns dem Ort Kitzeck im Sausal nähern, tritt der Weinanbau in den Vordergrund. Kitzeck ist ein kleines Nest oben auf einem Hügel, zieht aber die Leute an wie ein Magnet. Es gibt hier einen Platz wo man von der Früh bis zum Abend, 7 Tage die Woche ein umfangreiches regionales Weinangebot sowie herzhafte Schmankerl angeboten bekommt. Wir genehmigen uns 2 Achterl vom Isabella Prosecco und achten drauf, dass wir den Massen nicht zu nahe kommen. Weiter geht es auf Schleichwegen nach  St. Nikolai im Sausal. Bei Spar kaufen wir noch ein paar Sachen fürs Frühstück und sind so kurz vor 17:00 Uhr wieder zu Hause. Morgen werden wir uns mit den Weinbergen ein bisschen näher beschäftigen. 

 
 
 


26.9.2021 - Gamlitz und Umgebung
Heute geht es zunächst nach Gamlitz, den Hauptort der Südsteiermark in Sachen Wein. Wir parken in der Nähe des Weingutes Sattlerhof und gehen den uns bekannten Wanderweg 4. Der Weg führt vorbei an der Villa Rosa, dem Weingut Jöbstl, dem Weingut Dietrich (vlg. Tischler), dem Weingut Knappenhof bis zum Weinhof und Edelbranderzeuger Schautzer. Der Wanderweg führt zum größten Teil direkt durch die Weingärten. Dass da natürlich die eine oder andere Traube verkostet werden muss liegt auf der Hand. Und wie diese Trauben schmecken, göttlich! Die Rosen blühen noch und verströmen einen betörenden Duft. Am Rückweg gönnen wir uns 2 Glas Schilchersturm beim Jöbstl - seufzerlösend. Wir fahren danach weiter nach Fötschach, wo wir beim Jägerwirt einen Tisch reserviert haben. Im hübschen Gastgarten nehmen wir Platz und lassen uns mit wirklich allerbesten regionalen Produkten verwöhnen. Was der Koch da in seiner Küche zaubert hat absolutes Sterneniveau zu sehr moderaten Preisen. Die Weine sind exzellent und der Sonnenschein und die milden Temperaturen tragen das ihre dazu bei, dass wir uns 2 Stunden lang rundherum wohlfühlen. Danach geht es wieder zurück nach Hause, wo wir uns bereits heute von Gabi verabschieden, da sie morgen Vormittag einen Therapietermin hat. Wir sind froh, diesen kurzen Zwischenstopp in der Südsteiermark eingelegt zu haben. Wenn wir wieder einmal hier sind, müssen es aber ein paar Tage mehr sein.

 
 
 
 

27.9.2021 - Heimreise
Gegen 10:00 Uhr nehmen wir Abschied von Gabi und machen uns auf den Heimweg. Es regnet leicht und rund um Graz ist ziemlich viel Verkehr. Danach lässt der Verkehr nach, der Regen jedoch wird stärker. Wir kommen aber gut voran und an der oberösterreichischen Grenze hört es auf zu regnen. Gegen 13:00 Uhr sind wir wieder zurück in Mondsee.

Epilog
Wir haben die Zeit in Kroatien als auch in der Steiermark sehr genossen. Wenn wir wieder einmal nach Kroatien fahren, werden wir allerdings bei der Hinfahrt einen Zwischenstopp in Slowenien einlegen. So wird die lange Hinfahrt unterbrochen und Slowenien soll ja auch ganz wunderschön sein. So ca. 1 Woche Slowenien, 3 Wochen Kroatien und auf der Rückreise noch 1 Woche Steiermark - das erscheint uns empfehlenswert.